Stadtführung zur Berliner Hotel- und Gaststättengeschichte | Architektur und Zeitgeschichte in der historischen Mitte zwischen Pariser Platz und Lustgarten
Hotel- und Gaststättengeschichte(n)

Treffpunkt:
Eingang der Akademie der Künste / Ecke Hotel ADLON Pariser Platz
Fahrverbindung:
S-Bahnhof Unter den Linden
Bus M41, 100
Teilnahmegebühr:
€ 10,- / ermäßigt € 8,-* (*Studenten, Schüler, etc.)
Dauer:
1,5 - 2 Stunden
Anmeldung erforderlich
Zeitraum:
Saison 2016
Termine: Zeit:
Dieses Führungsthema steht im aktuellen Programm nur für Gruppenbuchungen zu jedem Ihrer Wunschtermine zur Verfügung.
Von der Kaffee-Rampe
zur Fürstensuite

Seit dem Fall der Mauer hat Berlin sich einerseits zu einem Treffpunkt der Weltwirtschaft und gleichzeitig zu einem Magneten für Touristen aus dem In- und Ausland entwickelt. Allerdings waren die Übernachtungsmöglichkeiten sowohl für das gehobene Management internationaler Großkonzerne, als auch für Einzel- oder Gruppenreisende in der Hauptstadt von jeher bescheiden. Das hat sich erst in den letzten Jahren grundlegend geändert. Hotellerie und Gastronomie tragen den ständig steigenden Ansprüchen der Berlinbesucher Rechnung und gestalten ihr Angebot an Hotels und Restaurants ideenreich und vielfältig.

Berlin war schon in historischer Zeit wegen seiner schlechten Hotels und Gasthäuser, aber auch wegen seiner einfallslosen Küche berüchtigt. Während Paris, London oder Rom seine internationalen Gäste bereits in Luxusherbergen und Gourmet-Tempeln verwöhnte, betteten in Berlin Reisende ihre müden Glieder oftmals noch auf strohgefüllte Säcke und sättigten sich mit Teltower Rübchen.

Ab 1871 versuchte man diese mangelnde Qualität durch ein gewaltiges Angebot zu überdecken. In palastartigen, mehr pompös als elegant ausgestatteten Hotels und Restaurants servierten Bedienstete aller Hautfarben und Kostümierungen als fremdländisch deklarierte Speisen.

Doch erst mit der Eröffnung des Hotels ADLON am Pariser Platz vor genau 100 Jahren erlangte Berlin endlich auch auf dem Hotelsektor Weltstadtniveau. "Donnerwetter!" lautete selbst der Kommentar des Kaisers, der sich oftmals im ADLON einquartierte, wenn es ihm im Stadtschloss gar zu ungemütlich und komfortlos wurde. Bald schon gab es auch andere Nobelherbergen, wie das Splendid, das Carlton oder das Grand Hotel de Rome. Doch der Glanz währte nicht lange. Besonders die Zerstörungen des 2. Weltkrieges beendeten die erste Blütezeit der Berliner Hotelkultur.

Einige Hotels blieben als Ruinen erhalten, andere wurden notdürftig repariert oder einer gänzlich anderen Nutzung zugeführt, wieder andere bis auf den letzten Stein niedergerissen.

Erst Mitte der 1990er Jahre besann man sich wieder auf die einstmals so renommierte Berliner Hotellerie und begann das lädierte Nach- und Kalte-Kriegs-Image der Berliner Hotels wieder aufzufrischen. Mit klangvollen, traditionellen Namen, aber auch mit ausgefallenen Newcomer in der Hotelszene erobert Berlin mehr und mehr das durch Krieg und Teilung verlorene Renommeé zurück.

Begleiten Sie uns uns auf einem spannenden Rundgang durch die Berliner Hotel- und Gaststättengeschichte, zwischen ADLON und dem wiederentstandenen Hotel de Rome, zwischen Pariser Platz und Lustgarten und erleben Sie das zweite Aufblühen der Berliner Hotellandschaft.